VI.VI.
10. September. Nach mehreren Hindernissen zu Wasser und zu Lande wurde ich endlich in der Nähe des Tower gestern nachmittag ans Ufer gesetzt. Gott helfe uns, meine schlimmsten Vorahnungen sind verwirklicht worden! Meine geliebte Felicia bedarf meiner aufs dringendste. Ich kann nicht leugnen, dass ich das Haus meines Schwiegersohnes in einer beunruhigten und gereizten Gemütsverfassung betrat. Zuerst wurde ich durch die beinahe endlose Reise von dem Flussquai bis zum Westende von London, wo Marmaduke wohnt, auf die Probe gestellt in dem lärmenden und unbequemen Fuhrwerk, welches man eine Droschke nennt. September 10th.--After more delays than one, on land and sea, I was at last set ashore near the Tower, on the afternoon of yesterday. God help us, my worst anticipations have been realized! My beloved Felicia has urgent and serious need of me. It is not to be denied that I made my entry into my son-in-law's house in a disturbed and irritated frame of mind. First, my temper was tried by the almost interminable journey, in the noisy and comfortless vehicle which they call a cab, from the river-wharf to the west-end of London, where Marmaduke lives.
Dann wurde ich durch einen Zwischenfall geärgert und beunruhigt, welcher noch auf der endlosen Reise von Osten nach Westen in einer Straße dicht an dem Markt vor Covent-Garden stattfand. Wir hatten uns gerade einem großen Gebäude genähert, welches sehr verschwenderisch mit Gas erleuchtet war, und an welchem ungeheuere farbige Plakate ausgehängt waren, auf welchen nichts als der Name Barrymore stand. Die Droschke stand plötzlich still, und indem ich herausschaute, um zu sehen, was für ein Hindernis vorhanden sein möchte, entdeckte ich einen gewaltigen Auflauf von Männern und Frauen, quer über das Trottoir und die Straße sich ziehend, sodass es unmöglich schien, an ihnen vorbeizukommen. Ich befragte den Kutscher, was diese Volksversammlung zu bedeuten habe. »O«, sagte er, »Barrymore hat wieder etwas Neues im Werk.« Da diese Antwort mir vollständig unverständlich war, bat ich um weitere Erklärung und erfuhr, dass Barrymore der Name eines Schauspielers war, der bei der Masse in Gunst stand, dass das Gebäude ein Theater war, und dass alle diese Geschöpfe mit unsterblicher Seele warteten, bis dass die Türen geöffnet wurden, um Plätze zum Schauspiel zu bekommen. In the second place, I was scandalized and alarmed by an incident which took place--still on the endless journey from east to west--in a street hard by the market of Covent Garden. We had just approached a large building, most profusely illuminated with gas, and exhibiting prodigious colored placards having inscribed on them nothing but the name of Barrymore. The cab came suddenly to a standstill; and looking out to see what the obstacle might be, I discovered a huge concourse of men and women, drawn across the pavement and road alike, so that it seemed impossible to pass by them. I inquired of my driver what this assembling of the people meant. "Oh," says he, "Barrymore has made another hit." This answer being perfectly unintelligible to me, I requested some further explanation, and discovered that "Barrymore" was the name of a stage-player favored by the populace; that the building was a theater, and that all these creatures with immortal souls were waiting, before the doors opened, to get places at the show!
Die Gefühle des Kummers und des Unwillens, die durch diese Entdeckung verursacht wurden, nahmen mich so in Anspruch, dass ich nicht bemerkte, wie der Kutscher versuchte, durchzukommen, wo die Menge weniger dicht zu sein schien, bis das beleidigte Volk das Weiterfahren übelnahm. Einige von ihnen ergriffen die Zügel des Pferdes, andere waren daran, den Kutscher vom Bock zu zerren, als die Polizei vorsorglich sich einmischte. Unter ihrem Schutz zogen wir uns zurück und erreichten unsere Bestimmung in Sicherheit auf einem anderen Wege. Ich erwähne dieses sonst unwichtige Begebnis, weil es mich kränkte und empörte, wenn ich an die Seelen der Leute dachte und so mein Gemüt unfähig machte, einen heiteren Eindruck von irgendetwas anderem zu erhalten. Unter diesen Umständen gab ich mich der Hoffnung hin, die Sachlage hinsichtlich des ehelichen Lebens meiner Tochter übertrieben zu haben.The emotions of sorrow and indignation caused by this discovery so absorbed me that I failed to notice an attempt the driver made to pass through, where the crowd seemed to be thinner, until the offended people resented the proceeding. Some of them seized the horse's head; others were on the point of pulling the driver off his box, when providentially the police interfered. Under their protection, we drew back, and reached our destination in safety, by another way. I record this otherwise unimportant affair, because it grieved and revolted me (when I thought of the people's souls), and so indisposed my mind to take cheerful views of anything. Under these circumstances, I would fain hope that I have exaggerated the true state of the case, in respect to my daughter's married life.
Mein gutes Mädchen erstickte mich fast mit Küssen. Als ich endlich dazu kam, sie zu betrachten, fand ich, dass sie blass, erschöpft und ängstlich aussah. Es ist die Frage: Würde ich zu diesem Schluss gelangt sein, wenn ich vorhin nicht der gottlosen Verschwendung in London begegnet und wenn ich behaglich in einem bequemen Fuhrwerk gefahren wäre?My good girl almost smothered me with kisses. When I at last got a fair opportunity of observing her, I thought her looking pale and worn and anxious. Query: Should I have arrived at this conclusion if I had met with no example of the wicked dissipations of London, and if I had ridden at my ease in a comfortable vehicle?
Sie hatten ein kräftiges Mahl für mich bereitet, und, wie ich's gerne habe, einen echt reinen schottischen Branntwein. Jetzt bemerkte ich wieder, dass Felicia sehr wenig aß, und Marmaduke gar nichts. Er trank auch Wein - und, guter Himmel, Champagner! - sicherlich eine unnötige Geldverschwendung, wenn es Branntwein auf dem Tische gab. Als mein Appetit befriedigt war, verließ mein Schwiegersohn das Zimmer und kehrte mit dem Hute in der Hand zurück. »Sie und Felicia haben über manches an diesem ersten Abend miteinander zu plaudern. Ich will euch für eine Weile verlassen, - ich würde euch nur im Wege sein.«They had a succulent meal ready for me, and, what I call, fair enough whisky out of Scotland. Here again I remarked that Felicia ate very little, and Marmaduke nothing at all. He drank wine, too--and, good heavens, champagne wine!--a needless waste of money surely when there was whisky on the table. My appetite being satisfied, my son-in-law went out of the room, and returned with his hat in his hand. "You and Felicia have many things to talk about on your first evening together. I'll leave you for a while--I shall only be in the way."
So sprach er. Vergebens versicherte ihm seine Frau und ich, dass er durchaus nicht im Wege sei. Er küsste ihr die Hand, lächelte verbindlich und verließ uns. So he spoke. It was in vain that his wife and I assured him he was not in the way at all. He kissed his hand, and smiled pleasantly, and left us.
»Da, Vater!« sagte Felicia. »In den letzten zehn Tagen ging er aus wie diesmal und ließ mich während des ganzen Abends allein. Als wir zuerst aus der Schweiz zurückkehrten, verließ er mich in derselben geheimnisvollen Weise, nur war es damals nach dem Frühstück. Jetzt bleibt er bei Tage zu Hause und geht abends aus.«"There, father!" says Felicia. "For the last ten days he has gone out like that, and left me alone for the whole evening. When we first returned from Switzerland, he left me in the same mysterious way, only it was after breakfast then. Now he stays at home in the daytime, and goes out at night."
Ich fragte, ob sie ihn nicht aufgefordert habe, ihr eine Erklärung zu geben. »Ich weiß nicht, was ich aus seiner Erklärung machen soll«, sagte Felicia. »Als er bei Tag wegging, sagte er mir, er habe Geschäfte in der Stadt. Seitdem er sich darauf verlegt, abends auszugehen, sagt er, er gehe in seinen Klub.« »Hast du gefragt, wo sein Klub ist, meine Teure?« »Er sagt, es sei in Pall Mall. Es gibt Dutzende von Klubs in jener Straße, und er hat mir nie den Namen seines Klubs gesagt. Ich bin vollständig von seinem Vertrauen ausgeschlossen. Würdest du es glauben, Vater? ER hat noch nicht einen seiner Freunde bei mir eingeführt, seit wir heimkamen. Ich bezweifle, ob sie wissen, wo er wohnt, seitdem er dieses Haus mietete.«I inquired if she had not summoned him to give her some explanation. "I don't know what to make of his explanation," says Felicia. "When he went away in the daytime, he told me he had business in the City. Since he took to going out at night, he says he goes to his club." "Have you asked where his club is, my dear?" "He says it's in Pall Mall. There are dozens of clubs in that street--and he has never told me the name of his club. I am completely shut out of his confidence. Would you believe it, father? he has not introduced one of his friends to me since we came home. I doubt if they know where he lives, since he took this house."
Was konnte ich sagen? Ich sagte nichts und sah mich im Zimmer um. Es war mit größter Pracht eingerichtet. Ich bin ein unerfahrener Mann in derartigen Sachen, und teils um meine Neugier zu befriedigen, teils um das Thema des Gespräches zu ändern, wünschte ich das Haus zu sehen. Gottes Gnade behüte uns! Dieselbe Pracht überall! Ich möchte wissen, ob selbst ein Einkommen von achthundert Pfund das Jahr für all das ausreichen kann. Ja, als ich gerade darüber meine Betrachtung machte, durchkreuzte ein in der Tat schrecklicher Argwohn meinen Sinn. Bedeutete diese geheimnisvolle Abwesenheit in Verbindung mit dem ungewöhnlichen Luxus, welcher uns umgab, dass mein Schwiegersohn ein Spieler war? Ein schamloser Kartenmischer oder ein liederlicher Glücksjäger bei Pferderennen? Während ich noch vollständig in den Ahnungen kommenden Unglücks befangen war, legte meine Tochter ihren Arm in dem meinigen, um mich in den oberen Teil des Hauses zu geleiten. Zum ersten Mal bemerkte ich ein Armband von funkelnden Edelsteinen an ihrem Handgelenk. »Doch nicht Diamanten?« fragte ich. Sie antwortete mit so viel Gemütsruhe, als wenn sie die Gemahlin eines Edelmannes gewesen wäre: »Ja, Diamanten - ein Geschenk Marmadukes.« Das war zu viel für mich. Meine Ahnung brach in die Worte aus: »O mein armes Kind! Ich bin in Todesfurcht, dass dein Gemahl ein Spieler ist!« Sie zeigte nicht das Entsetzen, das ich erwartete; sie schüttelte nur den Kopf und fing an zu weinen. »Schlimmeres als das, fürchte ich«, sagte sie.What could I say? I said nothing, and looked round the room. It was fitted up with perfectly palatial magnificence. I am an ignorant man in matters of this sort, and partly to satisfy my curiosity, partly to change the subject, I asked to see the house. Mercy preserve us, the same grandeur everywhere! I wondered if even such an income as eight hundred a year could suffice for it all. In a moment when I was considering this, a truly frightful suspicion crossed my mind. Did these mysterious absences, taken in connection with the unbridled luxury that surrounded us, mean that my son-in-law was a gamester? a shameless shuffler of cards, or a debauched bettor on horses? While I was still completely overcome by my own previsions of evil, my daughter put her arm in mine to take me to the top of the house. For the first time I observed a bracelet of dazzling gems on her wrist. "Not diamonds?" I said. She answered, with as much composure as if she had been the wife of a nobleman, "Yes, diamonds--a present from Marmaduke." This was too much for me; my previsions, so to speak, forced their way into words. "Oh, my poor child!" I burst out, "I'm in mortal fear that your husband's a gamester!" She showed none of the horror I had anticipated; she only shook her head and began to cry. "Worse than that, I'm afraid," she said.
Ich war versteinert; meine Zunge verweigerte ihren Dienst, während ich sie gerne gefragt hätte, was sie meinte. Die Sünde, die sie beherrschte, die arme Seele, ist der Stolz. Sie trocknete sich rasch die Augen und erwiderte freimütig:I was petrified; my tongue refused its office, when I would fain have asked her what she meant. Her besetting sin, poor soul, is a proud spirit. She dried her eyes on a sudden, and spoke out freely, in these words:
»Ich will nicht darüber weinen. Kürzlich, Vater, gingen wir im Parke spazieren. Eine abscheuliche, kecke, gelbhaarige Frau fuhr an uns in einem offenen Wagen vorüber. Sie warf Marmaduke eine Kusshand zu und rief: 'Wie geht es Ihnen, Marmy?' Ich war so erbittert, dass ich ihn wegstieß und ihm zurief, er solle gehen und mit seiner Dame eine Spazierfahrt machen. Er brach in ein Gelächter aus. 'Unsinn', sagte er, 'sie kennt mich schon seit Jahren; du verstehst unsere leichten Londoner Sitten nicht.' Wir haben den Streit seitdem beigelegt, aber ich habe meine eigene Meinung von dem Geschöpfe in dem offenen Wagen.«"I am not going to cry about it. The other day, father, we were out walking in the park. A horrid, bold, yellow-haired woman passed us in an open carriage. She kissed her hand to Marmaduke, and called out to him, 'How are you, Marmy?' I was so indignant that I pushed him away from me, and told him to go and take a drive with his lady. He burst out laughing. 'Nonsense!' he said; 'she has known me for years--you don't understand our easy London manners.' We have made it up since then; but I have my own opinion of the creature in the open carriage."
Vom sittlichen Standpunkt aus war dies schlimmer als alles. Aber logisch betrachtet, konnte es durchaus nicht das diamantene Armband und die prächtige Einrichtung erklären. Wir gingen weiter in den obersten Stock. Er war von dem übrigen Hause durch eine starke Scheidewand von Holz und eine Tür abgeschlossen, die mit grünem Wollenzeug überzogen war. Morally speaking, this was worse than all. But, logically viewed, it completely failed as a means of accounting for the diamond bracelet and the splendor of the furniture. We went on to the uppermost story. It was cut off from the rest of the house by a stout partition of wood, and a door covered with green baize.
Als ich die Tür untersuchte, fand ich sie verschlossen. »Ha!« sagte Felicia. »Ich wünschte, dass du es selber sähest.«When I tried the door it was locked. "Ha!" says Felicia, "I wanted you to see it for yourself!"
Ein noch verdächtigeres Verfahren meines Schwiegersohnes! Er hielt die Tür beständig verschlossen und den Schlüssel in der Tasche.More suspicious proceedings on the part of my son-in-law! He kept the door constantly locked, and the key in his pocket.
Wenn seine Frau ihn fragte, was dies bedeute, antwortete er: »Mein Studierzimmer ist dort oben und ich habe es gerne für mich ganz allein.« Nach solch einer Erwiderung erlaubte die Wahrung ihrer Würde meiner Tochter nur die eine Antwort: »O, so behalte es nur allein für dich selbst!« Meine böse Ahnung nahm jetzt eine andere Richtung. Ich fragte mich selbst, im Hinblick auf den verschwenderischen Aufwand meines Schwiegersohnes, ob die Lösung des Rätsels nicht vielleicht die Herstellung falscher Banknoten auf der Innenseite der mit Wollenzeug überzogenen Tür sein möchte. Mein Gemüt war damals auf alles vorbereitet. Wir gingen wieder in das Speisezimmer hinunter. Felicia sah, wie meine Lebensgeister am Verlöschen waren, sie kam und setzte sich auf meine Knie. »Genug von meinem Kummer für heute abend, Vater!« sagte sie. »Ich will wieder dein kleines Mädchen sein, und wir wollen von nichts als von Cauldkirk reden, bis Marmaduke zurückkommt.«When his wife asked him what it meant, he answered: "My study is up there--and I like to keep it entirely to myself." After such a reply as that, the preservation of my daughter's dignity permitted but one answer: "Oh, keep it to yourself, by all means!" My previsions, upon this, assumed another form. I now asked myself--still in connection with my son-in-law's extravagant expenditure--whether the clew to the mystery might not haply be the forging of bank-notes on the other side of the baize door. My mind was prepared for anything by this time. We descended again into the dining-room. Felicia saw how my spirits were dashed, and came and perched upon my knee. "Enough of my troubles for to-night, father," she said. "I am going to be your little girl again, and we will talk of nothing but Cauldkirk, until Marmaduke comes back."
Ich bin einer der standhaftesten Männer, die leben; aber ich konnte nicht die heißen Tränen aus meinen Augen zurückhalten, als sie ihren Arm um meinen Hals schlang und diese Worte sagte. Zum Glück saß ich mit meinem Rücken gegen die Lampe; sie bemerkte es daher nicht.I am one of the firmest men living, but I could not keep the hot tears out of my eyes when she put her arm round my neck and said those words. By good fortune I was sitting with my back to the lamp; she didn't notice me.
Ein wenig nach 11 Uhr kehrte Marmaduke zurück. Er sah blass und ermüdet aus. Aber noch mehr Champagner und diesmal etwas Essen dazu schien ihn wieder zurechtzubringen: ohne Zweifel, weil er dadurch sich von den Vorwürfen eines schuldigen Gewissens befreite. A little after eleven o'clock Marmaduke returned. He looked pale and weary. But more champagne, and this time something to eat with it, seemed to set him to rights again--no doubt by relieving him from the reproaches of a guilty conscience.
Ich war von Felicia vermahnt worden, das Vorgefallene für jetzt vor ihre Gemahl geheim zu halten; so hatten wir, äußerlich betrachtet, zuletzt einen fröhlichen Abend. Mein Schwiegersohn war fast ein ebenso guter Gesellschafter wie immer und erstaunlich fruchtbar in Ratschlägen und Auskunftsmitteln, wenn er sah, dass sie nötig waren. Als er von seiner Frau hörte, bei der ich es erwähnt hatte, dass ich beabsichtigte, dem Grundeigentümer von Cauldkirk und vom Lande ringsumher den verfallenen Zustand der Kirche und des Pfarrhauses vorzustellen, drängte er mich, eine Liste der Ausbesserungen, die am notwendigsten seien, aufzustellen, ehe ich meinem Herrn eine Aufwartung mache. I had been warned by Felicia to keep what had passed between us a secret from her husband for the present; so we had (superficially speaking) a merry end to the evening. My son-in-law was nearly as good company as ever, and wonderfully fertile in suggestions and expedients when he saw they were wanted. Hearing from his wife, to whom I had mentioned it, that I purposed representing the decayed condition of the kirk and manse to the owner of Cauldkirk and the country round about, he strongly urged me to draw up a list of repairs that were most needful, before I waited on my lord.
Dieser Rat, wie lasterhaft und unwürdig auch der Mann sein mochte, der ihn gab, ist nichtsdestoweniger ein gesunder Rat. - Ich werde ihn sicherlich annehmen.This advice, vicious and degraded as the man who offered it may be, is sound advice nevertheless. I shall assuredly take it.
So weit hatte ich am Vormittag mein Tagebuch geschrieben. Da ich zu meinem täglichen Bericht nach Verlauf einiger Stunden zurückkehre, habe ich ein neues Geheimnis seines Unrechts auszuzeichnen. Mein abscheulicher Schwiegersohn scheint jetzt, ich erröte, es zu schreiben, nicht mehr und weniger als ein Genosse von Dieben zu sein!So far I had written in my Diary, in the forenoon. Returning to my daily record, after a lapse of some hours, I have a new mystery of iniquity to chronicle. My abominable son-in-law now appears (I blush to write it) to be nothing less than an associate of thieves!
Nach der Mahlzeit, dem sogenannten Luncheon, erachtete ich es für gut, ehe ich mich an dem Anblick von London ergötzte, der schreienden Not der Kirche und des Pfarrhauses zu gedenken. Mit meiner geschriebenen Liste versehen, stellte ich mich im Palais Sr. Herrlichkeit vor. Ich wurde sofort benachrichtigt, dass er anderweitig beschäftigt sei und mich unmöglich empfangen könne. Wenn ich wünschte, meines Herrn Sekretär, Herrn Helmsley, zu sehen, könnte ich es tun. Da ich einwilligte, um meine Botschaft nicht gänzlich fehlschlagen zu lassen, wurde ich in das Zimmer des Sekretärs geführt. After the meal they call luncheon, I thought it well before recreating myself with the sights of London, to attend first to the crying necessities of the kirk and the manse. Furnished with my written list, I presented myself at his lordship's residence. I was immediately informed that he was otherwise engaged, and could not possibly receive me. If I wished to see my lord's secretary, Mr. Helmsley, I could do so. Consenting to this, rather than fail entirely in my errand, I was shown into the secretary's room.
Herr Helmsley hörte ganz höflich an, was ich zu sagen hatte; indessen drückte er ernste Zweifel aus, ob Se. Herrlichkeit etwas für mich tun würde, da die Anforderungen an seine Börse schon unerträglich zahlreich seien. Indessen übernahm er es, meine Liste seinem Herrn vorzulegen und mich das Ergebnis wissen zu lassen. »Wo halten Sie sich in London auf?« fragte er. Ich antwortete: »Bei meinem Schwiegersohne, Herrn Marmaduke Falmer.« Ehe ich die Adresse hinzufügen konnte, sprang der Sekretär auf und warf mir meine Liste über den Tisch hin in der unhöflichsten Weise wieder zu.Mr. Helmsley heard what I had to say civilly enough; expressing, however, grave doubts whether his lordship would do anything for me, the demands on his purse being insupportably numerous already. However, he undertook to place my list before his employer, and to let me know the result. "Where are you staying in London?" he asked. I answered: "With my son-in-law, Mr. Marmaduke Falmer." Before I could add the address, the secretary started to his feet and tossed my list back to me across the table in the most uncivil manner.
»Auf mein Wort«, sagte er; »Ihre Anmaßung überschreitet alles, was ich je gehört habe. Ihr Schwiegersohn ist beim Diebstahl des Diamant-Armbandes der gnädigen Frau beteiligt, die Entdeckung wurde vor noch nicht einer Stunde gemacht. Verlassen Sie das Haus, mein Herr, und schätzen Sie sich glücklich, dass ich keine Anweisung habe, Sie der Polizei zu übergeben!« Ich protestierte gegen diese grundlose Beschimpfung in so heftigen Ausdrücken, dass ich diese besser nicht wiederholen will. Als Geistlicher hätte ich trotz jener Herausforderung meine Selbstbeherrschung bewahren sollen."Upon my word," says he, "your assurance exceeds anything I ever heard of. Your son-in-law is concerned in the robbery of her ladyship's diamond bracelet--the discovery was made not an hour ago. Leave the house, sir, and consider yourself lucky that I have no instructions to give you in charge to the police." I protested against this unprovoked outrage, with a violence of language which I would rather not recall. As a minister, I ought, under every provocation, to have preserved my self-control.
Das einzige, was ich zunächst tun konnte, war, zu meiner unglücklichen Tochter zurückzufahren. Ihr schuldiger Gatte war bei ihr. Ich war zu zornig, um auf eine passende Gelegenheit zum Sprechen zu warten. Die christliche Demut, welche ich mein ganzes Leben lang als die erste der Tugenden gepflegt habe, schwand in mir. In Ausdrücken glühenden Unwillens erzählte ich ihnen, was vorgefallen war. Die Wirkung war über alle Beschreibung schmerzlich. Die Sache endigte damit, dass Felicia ihrem Gatten das Armband zurückgab. Der Verworfene lachte in seiner Verstockung über uns. »Wartet, bis ich Seine Herrlichkeit und Herrn Helmsley gesehen habe«, rief er und verließ das Haus.The one thing to do next was to drive back to my unhappy daughter. Her guilty husband was with her. I was too angry to wait for a fit opportunity of speaking. The Christian humility which I have all my life cultivated as the first of virtues sank, as it were, from under me. In terms of burning indignation I told them what had happened. The result was too distressing to be described. It ended in Felicia giving her husband back the bracelet. The hardened reprobate laughed at us. "Wait till I have seen his lordship and Mr. Helmsley," he said, and left the house.
Hat er die Absicht, ins Ausland zu fliehen?Does he mean to escape to foreign parts?
Felicia glaubte noch immer an ihn nach Frauenart. Sie ist völlig überzeugt, dass irgendein Irrtum vorliegen müsse. Ich selbst bin in stündlicher Erwartung der Ankunft der Polizei.Felicia, womanlike, believes in him still; she is quite convinced that there must be some mistake. I am myself in hourly expectation of the arrival of the police.
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Mit Dankbarkeit gegen die Vorsehung schreibe ich, ehe ich zu Bette gehe, die unbedenkliche glückliche Erledigung der Angelegenheit mit dem Armband nieder, soweit es Marmaduke angeht. Der Agent, welcher ihm das Juwel verkaufte, wurde gezwungen, zu erscheinen und die Wahrheit zu bekennen. Lady ... ist die schuldige Person; das Armband gehörte ihr; es war ein Geschenk ihres Gatten. Durch Schulden, die sie nicht zu gestehen wagte, in Verlegenheit gesetzt, hatte sie es verkauft. Der Lord entdeckte, dass es nicht mehr vorhanden war; und im Schrecken über seinen Zorn nahm das elende Weib seine Zuflucht zu einer Lüge. Sie erklärte, dass das Armband ihr gestohlen worden sei. Nach dem Namen des Diebes gefragt, nannte die leichtfertige Frau, da ihr im Augenblick kein anderer Name einfiel, den Mann, welcher das Juwel von ihrem Agenten in gutem Glauben gekauft hatte, meinen unglücklichen Schwiegersohn!With gratitude to Providence, I note before going to bed the harmless termination of the affair of the bracelet--so far as Marmaduke is concerned. The agent who sold him the jewel has been forced to come forward and state the truth. His lordship's wife is the guilty person; the bracelet was hers--a present from her husband. Harassed by debts that she dare not acknowledge, she sold it; my lord discovered that it was gone; and in terror of his anger the wretched woman took refuge in a lie. She declared that the bracelet had been stolen from her. Asked for the name of the thief, the reckless woman (having no other name in her mind at the moment) mentioned the man who had innocently bought the jewel of her agent, otherwise my unfortunate son-in-law.
O über diese Verruchtheit des modernen Babel! Es war gut, dass ich zu dem Sekretär gegangen war, sonst hätten wir wirklich die Polizei im Hause gehabt.Oh, the profligacy of the modern Babylon! It was well I went to the secretary when I did or we should really have had the police in the house.
Marmaduke fand sie in Beratung über den angeblichen Diebstahl. Es gab einen schrecklichen Auftritt voller Heftigkeit und Anklagen im Hause des Lords. Zuletzt kaufte er das Armband wieder zurück. Das Geld meines Schwiegersohnes wurde ihm zurückgegeben, und Herr Helmsley übersandte mir eine schriftliche Entschuldigung. Im Sinne der Welt würde dies vermutlich eine befriedigende Lösung heißen. Nach meiner Meinung ist es nicht so.Marmaduke found them in consultation over the supposed robbery, asking for his address. There was a dreadful exhibition of violence and recrimination at his lordship's residence: in the end he re-purchased the bracelet. My son-in-law's money has been returned to him; and Mr. Helmsley has sent me a written apology. In a worldly sense, this would, I suppose, be called a satisfactory ending. It is not so to my mind.
Ich gebe bereitwillig zu, dass ich Marmaduke zu voreilig misstraute. Nun soll ich ihm um deswillen sogleich die Stelle wieder einräumen, die er einst in meiner Achtung inne hatte?I freely admit that I too hastily distrusted Marmaduke; but am I, on that account, to give him back immediately the place which he once occupied in my esteem?
Diesen Abend wieder verließ er geheimnisvoll das Haus, indem er mich mit Felicia allein ließ und keine bessere Entschuldigung für sein Betragen hatte, als dass er eine Verabredung getroffen habe. Und dieses tat er, obgleich ich als sein Schwiegervater und sein Gast einen doppelten Anspruch auf seine Rücksicht habe.Again this evening he mysteriously quitted the house, leaving me alone with Felicia, and giving no better excuse for his conduct than that he had an engagement. And this when I have a double claim on his consideration, as his father-in-law and his guest.
11. September. Der Tag begann ganz gut. Beim Frühstück sprach Marmaduke mit Bedauern von dem unglücklichen Ergebnis meines Besuches bei Sr. Herrlichkeit und bat mich, ihn die Liste der Reparaturen einsehen zu lassen. September 11th.--The day began well enough. At breakfast, Marmaduke spoke feelingly of the unhappy result of my visit to his lordship, and asked me to let him look at the list of repairs.
»Es ist nach jenem Vorfall völlig unnütz, etwas von meinem Grundherrn zu erwarten«, sagte ich. Zudem machte mir Helmsley keinerlei Hoffnung, als ich ihm die Sache erzählte. Marmaduke begehrte noch immer die Liste: »Lass mich versuchen, ob ich einige ausfindig mache, die eine freiwillige Beihilfe zeichnen«, erwiderte er. Das war jedenfalls gut gemeint. Ich gab ihm das Verzeichnis und fing an, etwas von meinem früheren freundschaftlichen Gefühle für ihn wieder zu erlangen. Ach! Der geringe Hoffnungsstrahl erwies sich als von kurzer Dauer."It is just useless to expect anything from my lord, after what has happened," I said. "Besides, Mr. Helmsley gave me no hope when I stated my case to him." Marmaduke still held out his hand for the list. "Let me try if I can get some subscribers," he replied. This was kindly meant, at any rate. I gave him the list; and I began to recover some of my old friendly feeling for him. Alas! the little gleam of tranquillity proved to be of short duration.
Wir machten recht angenehme Pläne für den kommenden Tag. Der Sturm brach los, als Felicia zunächst von unseren Plänen für den Abend sprach. »Mein Vater hat nur noch vier Tage, die er bei uns zubringen kann«, sagte sie zu ihrem Manne. »Sicherlich willst du nicht wieder heute abend ausgehen und ihn allein lassen?«We made out our plans for the day pleasantly enough. The check came when Felicia spoke next of our plans for the evening. "My father has only four days more to pass with us," she said to her husband. "Surely you won't go out again to-night, and leave him?"
Marmadukes Gesicht umwölkte sich sofort, er sah verlegen und verdrossen aus. Ich saß schweigend da und überließ es ihnen, die Sache unter sich abzumachen.Marmaduke's face clouded over directly; he looked embarrassed and annoyed. I sat perfectly silent, leaving them to settle it by themselves.
»Du wirst diesen Abend bei uns zubringen, willst du?« sagte Felicia. »Nein;« er war für den Abend nicht frei. »Was! Wieder eine Einladung? Sicherlich kannst du sie ablehnen.« »Nein; es ist unmöglich, sie abzuweisen.« »Ist es ein Ball oder sonst irgendeine Partie?« Keine Antwort; er brach das Thema ab und bot Felicia das Geld an, das ihm für das Armband zurückbezahlt worden war. »Kaufe dir jetzt selbst eins, meine Teuere!« Felicia gab ihm das Geld zurück, vielleicht etwas zu hochmütig. »Ich bedarf keines Armbandes«, sagte sie, »ich wünsche abends deine Gesellschaft.«"You will stay with us this evening, won't you?" says Felicia. No: he was not free for the evening. "What! another engagement? Surely you can put it off?" No; impossible to put it off. "Is it a ball, or a party of some kind?" No answer; he changed the subject--he offered Felicia the money repaid to him for the bracelet. "Buy one for yourself, my dear, this time." Felicia handed him back the money, rather too haughtily, perhaps. "I don't want a bracelet," she said; "I want your company in the evening."
Er sprang auf, gut gelaunt, wie er war, aber etwas sehr erregt - dann sah er nach mir und bezwang sich, als er, wie ich glaube, auf dem Punkte stand, eine böse Sprache zu führen. »Das ist offenbare Verfolgung!« platzte er heraus, mit einer zornigen Wendung seines Kopfes nach seiner Frau. Felicia stand ebenfalls auf. »Deine Sprache ist eine Beleidigung für meinen Vater und für mich!« Er erschien daraufhin vollständig verwirrt: es war augenscheinlich ihr erster ernstlicher Zank.He jumped up, good-tempered as he was, in something very like a rage--then looked at me, and checked himself on the point (as I believe) of using profane language. "This is downright persecution!" he burst out, with an angry turn of his head toward his wife. Felicia got up, in her turn. "Your language is an insult to my father and to me!" He looked thoroughly staggered at this: it was evidently their first serious quarrel.
Felicia beachtete ihn nicht weiter. »Ich will mich gleich fertig machen, Vater, wir wollen zusammen ausgehen.« Er hielt sie an, als sie eben das Zimmer verlassen wollte, indem er seine gute Stimmung mit einer Schnelligkeit wieder erlangte, die mir gefiel. »Komm, komm, Felicia! Wir haben uns noch nicht gezankt, und wir wollen uns auch jetzt nicht zanken. Lass mich dies eine Mal noch gehen, und ich will die nächsten drei Abende deinem Vater und dir widmen. Gib mir einen Kuss und sei wieder gut!« Meine Tochter tut nichts zur Hälfte. Sie gab ihm, glaube ich, ein Dutzend Küsse, und sie Sache war glücklich abgemacht.Felicia took no notice of him. "I will get ready directly, father; and we will go out together." He stopped her as she was leaving the room--recovering his good temper with a readiness which it pleased me to see. "Come, come, Felicia! We have not quarreled yet, and we won't quarrel now. Let me off this one time more, and I will devote the next three evenings of your father's visit to him and to you. Give me a kiss, and make it up." My daughter doesn't do things by halves. She gave him a dozen kisses, I should think--and there was a happy end of it.
»Aber was wollen wir morgen abend treiben?« fragte Marmaduke, indem er sich zu seiner Frau setzte und ihr die Hand streichelte, die in der seinigen lag. »Nimm uns irgendwohin mit«, sagte sie. Marmaduke lachte. »Dein Vater verwirft die öffentlichen Vergnügungen. Wo wünscht er hinzugehen?« Felicia nahm die Zeitung. »Es wird ein Oratorium in Exeter Hall aufgeführt«, sagte sie, »mein Vater liebt die Musik.« Er wendete sich zu mir. »Sie sind kein Gegner von Oratorien?« »Ich bin kein Musikfeind«, antwortete ich, »solange ich kein Theater zu betreten brauche.« Felicia gab mir die Zeitung. »Um vom Theater zu reden, Vater, hast du gelesen, was sie über das neue Schauspiel sagen? Welches Mitgefühl kann von einem Theater ausgehen!« Ich sah sie in sprachlosem Erstaunen an. Sie versuchte, deutlicher zu werden."But what shall we do to-morrow evening?" says Marmaduke, sitting down by his wife, and patting her hand as it lay in his. "Take us somewhere," says she. Marmaduke laughed. "Your father objects to public amusements. Where does he want to go to?" Felicia took up the newspaper. "There is an oratorio at Exeter Hall," she said; "my father likes music." He turned to me. "You don't object to oratorios, sir?" "I don't object to music," I answered, "so long as I am not required to enter a theater." Felicia handed the newspaper to me. "Speaking of theaters, father, have you read what they say about the new play? What a pity it can't be given out of a theater!" I looked at her in speechless amazement. She tried to explain herself.
»Die Zeitung sagt, dass das neue Schauspiel im Dienste der Tugend steht, und dass der große Schauspieler Barrymore mit seiner Aufführung ein Beispiel gegeben hat, welches die Ermutigung durch alle wahrhaft religiösen Leute verdient. Lies, Vater!«"The paper says that the new play is a service rendered to the cause of virtue; and that the great actor, Barrymore, has set an example in producing it which deserves the encouragement of all truly religious people. Do read it, father!"
Ich erhob die Hände in Bestürzung. Meine eigene Tochter verdorben! Ihr Vertrauen auf eine Zeitung zu setzen! Mit sündhaftem Interesse von einem Theaterstück und einem Schauspieler zu reden! Sogar Marmaduke zeigte bei diesem beklagenswerten Ausdruck des Abfalls einige Besorgnis. »Es ist nicht ihre Schuld«, sagte er, bei mir vermittelnd. »Die Zeitung ist schuld! Tadeln Sie sie nicht!«I held up my hands in dismay. My own daughter perverted! pinning her faith on a newspaper! speaking, with a perverse expression of interest, of a stage-play and an actor! Even Marmaduke witnessed this lamentable exhibition of backsliding with some appearance of alarm. "It's not her fault, sir," he said, interceding with me. "It's the fault of the newspaper. Don't blame her!"
Ich schwieg stille, innerlich entschlossen, für sie zu beten. Kurz nachher gingen ich und meine Tochter aus. Marmaduke begleitete uns eine Strecke und verließ uns an einem Telegraphen-Bureau. »Wem willst du telegraphieren?« fragte Felicia. »Wieder ein Geheimnis?« Er antwortete: »Eigene Geschäfte, meine Teure!« und ging ins Bureau.I held my peace; determining inwardly to pray for her. Shortly afterward my daughter and I went out. Marmaduke accompanied us part of the way, and left us at a telegraph office. "Who are you going to telegraph to?" Felicia asked. Another mystery! He answered, "Business of my own, my dear"--and went into the office.
12. September. Steht das Haus meines erbärmlichen Schwiegersohnes unter einem Fluche? Die gelbhaarige Frau fuhr diesen Morgen um halb elf im offenen Wagen an der Tür vor und war in großer Aufregung. Felicia und ich sahen sie vom Balkon des Gesellschaftszimmers aus, eine große Frau in prächtigen Kleidern. Sie klopfte mit eigener Hand an der Tür und rief erregt: »Wo ist er? Ich muss ihn sehen!« Beim Tone ihrer Stimme eilte Marmaduke, der mit seinem Hündchen im Gesellschaftszimmer spielte, die Treppe hinab und auf die Straße hinaus. »Schweigen Sie!« hörten wir ihn sagen. »Was wollen Sie hier?« Was sie antwortete, konnten wir nicht hören; sie weinte sicherlich. Marmaduke stampfte mit dem Fuße auf das Pflaster wie jemand, der außer sich ist, dann nahm er sie rauh beim Arm und führte sie in das Haus. Ehe ich ein Wort äußern konnte, ließ mich Felicia stehen und flog ungestüm die Treppe hinab. Sie war gerade unten, als sie den Speisesaal verschließen hörte. Indem ich ihr folgte, verhütete ich, dass das arme eifersüchtige Geschöpf an der Tür Lärm machte. Gott vergib mir; da ich nicht wusste, wie ich sie sonst beruhigen sollte, erniedrigte ich mich, indem ich ihr riet, sie zu behorchen. Sie öffnete rasch die Tür zum Zimmer hinter dem Speisesaal und winkte mir, zu folgen. Ich zögerte natürlich. »Ich werde wahnsinnig«, flüsterte sie, »wenn du mich allein lässt.« Was konnte ich tun? Ich erniedrigte mich zum zweiten Mal. Für mein eigenes Kind! Aus Mitleid für mein eigenes Kind!September 12th.--Is my miserable son-in-law's house under a curse? The yellow-haired woman in the open carriage drove up to the door at half-past ten this morning, in a state of distraction. Felicia and I saw her from the drawing-room balcony--a tall woman in gorgeous garments. She knocked with her own hand at the door--she cried out distractedly, "Where is he? I must see him!" At the sound of her voice, Marmaduke (playing with his little dog in the drawing-room) rushed downstairs and out into the street. "Hold your tongue!" we heard him say to her. "What are you here for?" What she answered we failed to hear; she was certainly crying. Marmaduke stamped on the pavement like a man beside himself--took her roughly by the arm, and led her into the house. Before I could utter a word, Felicia left me and flew headlong down the stairs. She was in time to hear the dining-room locked. Following her, I prevented the poor jealous creature from making a disturbance at the door. God forgive me--not knowing how else to quiet her--I degraded myself by advising her to listen to what they said. She instantly opened the door of the back dining-room, and beckoned to me to follow. I naturally hesitated. "I shall go mad," she whispered, "if you leave me by myself!" What could I do? I degraded myself the second time. For my own child--in pity for my own child!
Wir hörten durch die dünnen, modernen Flügeltüren gerade, als er im höchsten Zorne und sie in größter Verzweiflung war. Wir hörten sie, als sie sprachen. »Wie machten Sie ausfindig, wo ich wohne?« sagte er. »O, Sie schämen sich meiner?« entgegnete sie. »Helmsley war gestern abend bei uns. So habe ich Sie ausfindig gemacht!« »Was sagen Sie?« »Ich sage, dass Helmsley Ihre Karte und Adresse in seiner Tasche hatte. Sie waren ja verpflichtet, Ihre Adresse anzugeben, als Sie jene Angelegenheit mit dem Armband aufzuklären hatten! Sie grausamer, grausamer Mann, was habe ich getan, solch ein Schreiben zu verdienen, wie Sie mir es diesen Morgen sandten?« »Tun Sie, was das Schreiben Ihnen sagt!« »Tun, was es mir sagt? Hat man jemals einen Mann aus einem Irrenhaus so reden hören? Ja! Sie wollen nicht einmal Ihren eigenen gottlosen Betrug ausführen? Sie sind nicht einmal zu Bett gegangen?« Da wurden die Stimmen weniger zornig, und wir hörten das Folgende nicht. Bald brach die Dame wieder los, ihn diesmal kläglich bittend. »O Marney, richten Sie mich nicht zugrunde! Hat irgendjemand Sie beleidigt? Ist etwas, was Sie geändert haben wollen? Verlangen Sie mehr Geld? Es ist zu grausam, mich in dieser Weise zu behandeln - es ist's wirklich!« Er gab irgendeine Antwort, welche wir nicht imstande waren zu hören; wir konnten nur vermuten, dass er ihre Gemütsstimmung wieder umgewandelt hatte. Sie wurde lauter wie vorher. We heard them, through the flimsy modern folding-doors, at those times when he was most angry, and she most distracted. That is to say, we heard them when they spoke in their loudest tones. "How did you find out where I live?" says he. "Oh, you're ashamed of me?" says she. "Mr. Helmsley was with us yesterday evening. That's how I found out!" "What do you mean?" "I mean that Mr. Helmsley had your card and address in his pocket. Ah, you were obliged to give your address when you had to clear up that matter of the bracelet! You cruel, cruel man, what have I done to deserve such a note as you sent me this morning?" "Do what the note tells you!" "Do what the note tells me? Did anybody ever hear a man talk so, out of a lunatic asylum? Why, you haven't even the grace to carry out your own wicked deception--you haven't even gone to bed!" There the voices grew less angry, and we missed what followed. Soon the lady burst out again, piteously entreating him this time. "Oh, Marmy, don't ruin me! Has anybody offended you? Is there anything you wish to have altered? Do you want more money? It is too cruel to treat me in this way--it is indeed!" He made some answer, which we were not able to hear; we could only suppose that he had upset her temper again. She went on louder than ever.
»Ich habe gebettelt und gebeten - und Sie sind so hart wie Eisen. Ich habe Ihnen vom Fürsten gesagt - und auch das hat keine Wirkung auf Sie gehabt. Ich bin jetzt fertig. Wir wollen sehen, was der Doktor sagt.« Er wurde jetzt auch zornig, wir hörten ihn wieder. »Ich will den Doktor nicht sehen!« »Sie weigern sich, den Doktor zu sehen! Ich werde Ihre Weigerung bekannt machen - und wenn es ein Gesetz in England gibt, werden Sie es fühlen!«"I've begged and prayed of you--and you're as hard as iron. I've told you about the Prince--and that has had no effect on you. I have done now. We'll see what the doctor says." He got angry, in his turn; we heard him again. "I won't see the doctor!" "Oh, you refuse to see the doctor?--I shall make your refusal known--and if there's law in England, you shall feel it!"
Ihre Stimmen wurden wieder leiser, irgendeine neue Wendung schien in der Unterhaltung eingetreten zu sein. Their voices dropped again; some new turn seemed to be taken by the conversation.
Wir hörten die Dame wieder, diesmal lauter und fröhlich. »Wie lieb von Ihnen! Nicht wahr, Sie betrachten es im rechten Lichte? Und Sie haben die alten Zeiten nicht vergessen? Sie sind derselbe, teure, ehrenwerte, gutherzige Geselle, der Sie immer waren!« Ich hielt Felicia fest und legte meine Hand auf ihren Mund. Man hörte einen Schall im Nebenzimmer, welcher - ich bin nicht sicher - der Schall eines Kusses gewesen sein mag. Im nächsten Augenblick hörten wir die Tür des Zimmers aufschließen. Dann wurde die Haustür geöffnet, und das Geräusch sich entfernender Wagenräder folgte. Wir begegneten ihm im Korridor, als er wieder ins Haus zurückgetreten war. We heard the lady once more, shrill and joyful this time. "There's a dear! You see it, don't you, in the right light? And you haven't forgotten the old times, have you? You're the same dear, honorable, kind-hearted fellow that you always were!" I caught hold of Felicia, and put my hand over her mouth. There was a sound in the next room which might have been--I cannot be certain--the sound of a kiss. The next moment, we heard the door of the room unlocked. Then the door of the house was opened, and the noise of retreating carriage-wheels followed. We met him in the hall, as he entered the house again.
Meine Tochter schritt auf ihn zu, blass und entschlossen. »Ich bestehe darauf zu wissen, wer jene Frau ist und was sie hier will?« Dies waren ihre ersten Worte. Er sah sie an, wie jemand, der in der äußersten Bestürzung ist. »Warte bis heute abend, ich bin nicht imstande, jetzt mit dir zu sprechen!« Damit ergriff er seinen Hut von dem Tisch im Hausflur und stürzte hinaus. Es sind wenig mehr als drei Wochen, seitdem sie von ihrer glücklichen Hochzeitsreise nach London zurückgekehrt sind, und nun ist es so weit gekommen!« My daughter walked up to him, pale and determined. "I insist on knowing who that woman is, and what she wants here." Those were her first words. He looked at her like a man in utter confusion. "Wait till this evening; I am in no state to speak to you now!" With that, he snatched his hat off the hall table and rushed out of the house. It is little more than three weeks since they returned to London from their happy wedding-tour--and it has come to this!
Die Uhr schlug gerade sieben, als ein Brief an meine Tochter von einem Boten abgegeben wurde. Ich hatte sie, die arme Seele, überredet, sich in ihrem Zimmer niederzulegen. Gott gebe es, dass der Brief ihr Mitteilung von ihrem Gemahl bringen möchte! Ich freue mich in der Hoffnung, gute Neuigkeiten zu hören.The clock has just struck seven; a letter has been left by a messenger, addressed to my daughter. I had persuaded her, poor soul, to lie down in her own room. God grant that the letter may bring her some tidings of her husband! I please myself in the hope of hearing good news.
Mein Gemüt ist nicht lange in Ungewissheit gehalten.My mind has not been kept long in suspense.
Felicias Kammerfrau brachte mir ein Blättchen Papier mit folgenden Zeilen in der Handschrift meiner Tochter:Felicia's waiting-woman has brought me a morsel of writing paper, with these lines penciled on it in my daughter's handwriting:
»Teuerster Vater, erleichtere dein Herz. Alles ist aufgeklärt. Ich kann mich nicht getrauen, mit dir heute abend darüber zu sprechen - und er wünscht auch nicht, dass ich es tue. Warte nur bis morgen, und du sollst alles wissen. Er wird gegen elf Uhr zurück sein. Bitte nicht auf ihn zu warten - er wird gleich zu mir kommen.«"Dearest father, make your mind easy. Everything is explained. I cannot trust myself to speak to you about it to-night--and he doesn't wish me to do so. Only wait till tomorrow, and you shall know all. He will be back about eleven o'clock. Please don't wait up for him--he will come straight to me."
13. September. Die Schuppen sind mir von den Augen gefallen; das Licht ist mir endlich aufgegangen. Meine Verwirrung ist nicht in Worten auszusprechen - ich bin wie einer im Traum.September 13th.--The scales have fallen from my eyes; the light is let in on me at last. My bewilderment is not to be uttered in words--I am like a man in a dream.
Ehe ich am Morgen mein Zimmer verließ, wurde ich durch den Empfang einer an mich gerichteten Depesche erschreckt. Es war überhaupt die erste, welche ich je erhalten hatte. Ich zitterte bei dem Gedanken an irgendein neues Missgeschick, als ich den Umschlag öffnete. Schwester Judith war von allen Leuten in der Welt die Person, welche die Depesche sandte! Niemals vorher hatte mich diese tolle Verwandte so wie jetzt verwirrt.Before I was out of my room in the morning, my mind was upset by the arrival of a telegram addressed to myself. It was the first thing of the kind I ever received; I trembled under the prevision of some new misfortune as I opened the envelope. Of all the people in the world, the person sending the telegram was sister Judith! Never before did this distracting relative confound me as she confounded me now.
Hier ihre Botschaft: »Du kannst nicht zurückkommen. Ein Baumeister von Edinburgh will unbedingt die Kirche und das Pfarrhaus ausbessern. Der Mann wartet nur auf die gesetzliche Ermächtigung, um anzufangen. Das Geld dafür ist da, aber wer hat es aufgetrieben? Der Herr Baumeister darf es nicht sagen. Wir leben in schrecklichen Zeiten. Wie geht es Felicia?«Here is her message: "You can't come back. An architect from Edinburgh asserts his resolution to repair the kirk and the manse. The man only waits for his lawful authority to begin. The money is ready--but who has found it? Mr. Architect is forbidden to tell. We live in awful times. How is Felicia?"
Da ich natürlich schloss, das Judiths Geist gestört sein müsse, ging ich ins Erdgeschoss und traf meinen Schwiegersohn zum ersten Mal seit den Vorfällen von gestern bei dem hier im Hause gewöhnlichen Spät-Frühstück. Naturally concluding that Judith's mind must be deranged, I went downstairs to meet my son-in-law (for the first time since the events of yesterday) at the late breakfast which is customary in this house.
Er wartete auf mich, Felicia aber war nicht anwesend. He was waiting for me--but Felicia was not present.
»Sie frühstückt heute morgen in ihrem Zimmer«, sagte Marmaduke, »und ich will Ihnen die Erklärung geben, welche Ihre Tochter schon befriedigt hat. Wollen Sie sie in großer Länge entgegennehmen oder wollen Sie sie in einem Worte haben?« Es war etwas in seiner Manier, was ich durchaus nicht liebte - er schien mich herauszufordern, und ich sagte steif: »Kürze ist das beste. Ich will sie in einem Worte haben.« »Hier ist sie also«, antwortete er, »ich bin Barrymore.«"She breakfasts in her room this morning," says Marmaduke; "and I am to give you the explanation which has already satisfied your daughter. Will you take it at great length, sir? or will you have it in one word?" There was something in his manner that I did not at all like--he seemed to be setting me at defiance. I said, stiffly, "Brevity is best; I will have it in one word." "Here it is then," he answered. "I am Barrymore."
Felicias Nachschrift.POSTSCRIPT ADDED BY FELICIA.
Wenn die letzte Zeile aus dem Tagebuche meines lieben Vaters nicht genug Aufklärung in sich selbst enthält, füge ich einige Sätze aus Marmadukes Brief an mich hinzu, den er die letzte Nacht aus dem Theater sandte. If the last line extracted from my dear father's Diary does not contain explanation enough in itself, I add some sentences from Marmaduke's letter to me, sent from the theater last night.
(NB. Ich lasse die Ausdrücke der Zärtlichkeit aus: sie sind mein Privateigentum.)(N. B.--I leave out the expressions of endearment: they are my own private property.)
»Erinnere Dich genau, wie Dein Vater über Theater und Schauspieler redete, als ich in Cauldkirk war, und wie Du in ehrerbietiger übereinstimmung mit ihm zuhörtest.. . . "Just remember how your father talked about theaters and actors, when I was at Cauldkirk, and how you listened in dutiful agreement with him.
Würde er in Deine Heirat eingewilligt haben, wenn er gewusst hätte, dass ich einer von den »deklamierenden Schelmen« sei, verbündet mit den »geschminkten Weibspersonen« der Schauspielhäuser?Would he have consented to your marriage if he had known that I was one of the 'spouting rogues,' associated with the 'painted Jezebels' of the playhouse?
Er würde niemals eingewilligt haben, - und Du selbst, mein Liebling, würdest bei dem bloßen Gedanken, einen Schauspieler zu heiraten, gezittert haben.He would never have consented--and you yourself, my darling, would have trembled at the bare idea of marrying an actor.
Bin ich irgendeiner ernsthaften Täuschung schuldig gewesen? Und sind meine Freunde schuldig gewesen, indem sie mir halfen, mein Geheimnis zu bewahren? Meine Geburt, mein Name, meine überlebenden Verwandten, mein vom Vater ererbtes Vermögen - alle diese wichtigen Einzelheiten sind wahrheitsgemäß festgestellt worden. Der Name Barrymore ist nichts als der Name, welchen ich annahm, als ich auf die Bühne ging."Have I been guilty of any serious deception? and have my friends been guilty in helping to keep my secret? My birth, my name, my surviving relatives, my fortune inherited from my father--all these important particulars have been truly stated. The name of Barrymore is nothing but the name that I assumed when I went on the stage.
Was das anlangt, was sich seit unserer Rückkehr aus der Schweiz zugetragen hat, so bekenne ich, dass ich Dir mein Geständnis hätte machen müssen. Vergib mir, wenn ich schwächlich zögerte. Ich hatte Dich so lieb und ich misstraute so der puritanischen überzeugung, welche die Erziehung in Deinem Geiste hat einwurzeln lassen, dass ich es von Tag zu Tag aufschob. O mein Engel..."As to what has happened, since our return from Switzerland, I own that I ought to have made my confession to you. Forgive me if I weakly hesitated. I was so fond of you; and I so distrusted the Puritanical convictions which your education had rooted in your mind, that I put it off from day to day. Oh, my angel ....!
Ja, ich hielt die Adresse meines neuen Hauses vor allen meinen Freunden geheim, da ich wusste, dass sie mich verraten würden, wenn sie uns Besuche abstatteten. Was meine geheimnisvoll verschlossene Studierstube angeht, so war es der Ort, wo ich meine neue Rolle im geheimen probte. Wenn ich Dich morgens verließ, so war es, um zu den Theaterproben zu gehen. Meine Abwesenheit an den Abenden begann natürlich mit der ersten Aufführung - die Ankunft Deines Vaters setzte mich ernstlich in Verlegenheit. "Yes, I kept the address of my new house a secret from all my friends, knowing they would betray me if they paid us visits. As for my mysteriously-closed study, it was the place in which I privately rehearsed my new part. When I left you in the mornings, it was to go to the theater rehearsals. My evening absences began of course with the first performance. "Your father's arrival seriously embarrassed me.
Als Du darauf bestandet - und damit hattest Du recht - dass ich einige meiner Abende ihm widmete, machtest Du es mir notwendigerweise unmöglich, auf der Bühne aufzutreten. Die einzige Entschuldigung, die ich beim Theater machen konnte, war, dass ich zu krank war, um zu spielen. Es kam mir gewiss der Gedanke, den gordischen Knoten zu zerhauen, indem ich die Wahrheit bekannte. Aber das Entsetzen Deines Vaters, als Du von der Kritik des Stückes durch die Zeitung sprachst, und die Scham und Furcht, die Du über Deine eigene Kühnheit zeigtest, schreckten mich immer wieder ab. Das Eintreffen meiner schriftlichen Entschuldigung im Theater brachte die Directrice desselben in einem Zustande höchster Aufregung mir auf den Hals. Niemand konnte meine Stelle ersetzen; das Haus war ausverkauft, und der Fürst wurde erwartet. Es kam zu einem sogenannten Auftritt zwischen der armen Dame und mir. Ich fühlte, dass ich unrecht hatte. Ich sah, dass die Lage, in welche ich mich unwillkürlich gebracht hatte, meiner unwürdig war, und - ich tat zuletzt dem Theater und dem Publikum gegenüber meine Schuldigkeit. When you (most properly) insisted on my giving up some of my evenings to him, you necessarily made it impossible for me to appear on the stage. The one excuse I could make to the theater was, that I was too ill to act. It did certainly occur to me to cut the Gordian knot by owning the truth. But your father's horror, when you spoke of the newspaper review of the play, and the shame and fear you showed at your own boldness, daunted me once more. "The arrival at the theater of my written excuse brought the manageress down upon me, in a state of distraction. Nobody could supply my place; all the seats were taken; and the Prince was expected. There was what we call a scene between the poor lady and myself. I felt I was in the wrong; I saw that the position in which I had impulsively placed myself was unworthy of me--and it ended in my doing my duty to the theater and the public.
Was das Armband anlangt, so war ich als ehrenwerter Mann verpflichtet, meinen Namen und meine Adresse anzugeben, ohne welches die Directrice mich nicht entdeckt hätte. Sie, wie jedermann sonst, wussten nur die Adresse meiner Junggesellenwohnung. Wie konntest Du auf die alte Theaterkollegin meiner ersten Bühnentage eifersüchtig sein? Weißt Du doch nicht, dass Du die einzige Frau in der Welt bist...?But for the affair of the bracelet, which obliged me as an honorable man to give my name and address, the manageress would not have discovered me. She, like every one else, only knew of my address at my bachelor chambers. How could you be jealous of the old theatrical comrade of my first days on the stage? Don't you know yet that you are the one woman in the world . . . . ?
Ein letztes Wort über Deinen Vater, und ich bin fertig."A last word relating to your father, and I have done.
Erinnerst Du Dich, dass ich Euch an dem Telegraphenbureau verließ? Ich musste an einen meiner Freunde, einen Baumeister in Edinburgh, einen Auftrag senden, sofort nach Cauldkirk zu gehen und die Reparaturen auf meine Kosten zu besorgen. Das Theater, meine Teure, verdreifacht mindestens mein väterliches Einkommen, und ich kann es wohl bestreiten. Wird Dein Vater den Achtungstribut für einen schottischen Geistlichen ablehnen, weil er aus der Tasche eines Schauspielers fließt? Du wirst ihm die Frage vorlegen."Do you remember my leaving you at the telegraph office? It was to send a message to a friend of mine, an architect in Edinburgh, instructing him to go immediately to Cauldkirk, and provide for the repairs at my expense. The theater, my dear, more than trebles my paternal income, and I can well afford it. Will your father refuse to accept a tribute of respect to a Scottish minister, because it is paid out of an actor's pocket? You shall ask him the question.
Und, sag' einmal, Felicia, willst Du kommen und mich spielen sehen? Ich erwarte nicht, dass Dein Vater das Theater betritt, aber, um ihn weiter mit seinem Schwiegersohne auszusöhnen, darf ich wohl annehmen, dass Du ihn bittest, er möge mich das Stück vorlesen hören.«"And, I say, Felicia--will you come and see me act? I don't expect your father to enter a theater; but, by way of further reconciling him to his son-in-law, suppose you ask him to hear me read the play?"


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