Mann und Weib



Sir Patricks Haus

Sechsundvierzigstes Kapitel - Das Fenster des Rauchzimmers

»Ich kann es nicht glauben und ich will es nicht glauben; Sie versuchen es, mich meinem Manne abtrünnig zu machen, wie Sie es versuchten, mich gegen meine beste Freundin aufzureizen, das ist infam, das ist abscheulich, was habe ich Ihnen gethan, o mein Kopf, mein Kopf! Wollen Sie mich wahnsinnig machen?« Mit diesen Worten begegnete Blanche bleich und wild, ihr Haar mit den Händen durchwühlend, ruhelos im Zimmer auf und ab eilend, ihrer Stiefmutter, die wie sie es sich vorgenommen, ihrer Tochter die grausame Wahrheit enthüllt hatte.«

Lady Lundie saß in stolzer Ruhe am Fenster und blickte auf die friedliche Landschaft, die Wälder und Felder, welche Ham-Farm umgeben hinaus. »Ich war auf diesen Ausbruch gefaßt«, sagte sie in traurigem Tone. »Diese verzweifelten Worte erleichtern Dein übervolles Herz, mein armes Kind. Ich kann warten Blanche, ich kann warten!«

Blanche stand still und sah Lady Lundie in’s Auge. »Wir Beide haben uns nie geliebt«, sagte sie, »ich habe Ihnen von hier einen ungezogenen Brief geschrieben, ich habe immer Anne’s Partei gegen Sie genommen, ich habe Ihnen deutlich gezeigt, daß ich froh war, mich zu verheirathen, nur um von Ihnen wegzukommem. Und jetzt wollen Sie sich dafür an mir rächen, wie?«

»O Blanche, Blanche, welche Gedanken, welche Worte! Ich kann nur für Dich beten.«

»Ich bin wahnsinnig, Lady Lundie, haben Sie Nachsicht mit mir. Es sind kaum vierzehn Tage, daß ich verheirathet bin! Ich liebe ihn, ich liebe ihn von ganzem Herzen. Bedenken Sie wohl, was Sie mir von Beiden gesagt haben, bedenken Sie es wohl!

Sie wiederholte diese Worte mit einem leisen Schmerzensschrei, mit ihren Händen fuhr sie sich wieder nach dem Kopf und fing wieder an, ruhelos nach allen Richtungen im Zimmer auf und ab zu gehen.

Lady Lundie versuchte es mit einer sanfteren Vorstellung. »Um Deiner selbst willen,« sagte Sie »beharre nicht dabei, Dich mir zu entfremden, in dieser schrecklichen Situation bin ich Deine einzige Freundin.«

Blanche trat wieder von ihre Stiefmutter hin und sah ihr fest in’s Gesicht.

Lady Lundie ertrug den durchdringenden Blick vollkommen gelassen.

»Sieh’ mir in’s Herz, Blanche,« sagte sie, »es blutet für Dich.«

Blanche hörte die Worte, ohne auf ihren Sinn zu achten, sie war ganz von ihren eigenen Gedanken in Anspruch genommen.

»Sie sind jaeine fromme Frau,« sagte sie plötzlich, »wollen Sie auf Ihre Bibel schwören, daß das, was Sie mir gesagt haben, wahr ist?«

»O, meine Bibel?« wiederholte Lady Lundie mit trauriger Emphase, »mein Kind, hast Du keinen Theil an dieser kostbaren Erbschaft, ist es nicht auch Deine Bibel?«

In Blanche’s Mienen malte sich einen Augenblick ein Gefühl des Triumphes. »Sie wagen es nicht zu schwören, das ist mir genug!« und mit einem höhnischen Ausdruck wandte sie sich ab.

Lady Lundie aber ergriff ihre Hand und zog sie fest an sich. Die fromme Dulderin verschwand und das Weib, mit dem nicht zu spaßen war, trat an ihre Stelle »Die Sache muß ein Ende haben«, sagte sie, »Du glaubst nicht, was ich Dir gesagt habe? Hast Du Muth, die Wahrheit meiner Worte auf die Probe zu stellen?«

Blanche fuhr zusammen und riß ihre Hand los, sie zitterte ein wenig. In Lady Lundie’s plötzlich verändertem Wesen lag eine furchtbare Sicherheit.

»Auf welche Probe?« fragte sie.

»Das sollst Du sogleich erfahren; aber zuvor sage Du mir die Wahrheit; wo ist Sir Patrick, ist er wirklich nicht zu Hause, wie sein Diener gesagt hat?«

»Nein, er ist mit seinem Verwalter ausgegangen. Sie haben uns Alle überrascht, Sie hatten sich erst für den nächsten Zug gemeldet.«

»Wann kommt der nächste Zug? es ist jetzt elf Uhr.«

»Der Zug kommt zwischen ein und zwei Uhr.«

»Früher wird Sir Patrick nicht zurückkommen?«

»Nein, nicht früher.«

»Wo ist Mr. Brinkworth?«

»Mein Mann?«

»Dein Mann, wenn Du willst, ist er auch nicht zu Hause?«

»Er ist im Rauchzimmer.«

»Meinst Du das lange Zimmer, das einen Ausbau an der Rückseite des Hauses bildet?«

Ja.«

»So komm gleich mit mir hinunter!«

Blanche trat einen Schritt vor und ging wieder zurück.

»Was wollen Sie von mir?« fragte sie,« indem sie plötzlich von Mißtrauen ergriffen wurde.

Lady Lundie wandte sich um und sah sie ungeduldig an. »Siehst Du noch nicht,« sagte sie im scharfen Ton, daß Dein Interesse in dieser Sache mit dem meinigen Hand in Hand geht? Was habe ich Dir gesagt?«

»Wiederholen Sie es nicht!«

»Ich muß es wiederholen. Ich habe Dir gesagt, daß Arnold Brinkworth sich mit Miß Silvester im Geheimen als ihr anerkannter Ehemann in Craig-Fernie aufhielt, als wir ihn auf seinem Gute vermutheten; Du haft mir nicht glauben wollen, und ich bin im Begriff, es Dir zu beweisen. Ist es Dein Interesse oder nicht, zu erfahren, ob dieser Mann das Vertrauen verdient, daß Du ihm schenkst.«

Blanche zitterte am ganzen Leibe und gab keine Antwort.

»Ich will in den Garten gehen und durch das Fenster des Rauchzimmers mit Mr. Brinkworth sprechen«, fuhr Lady Lundie fort. »Hast Du Muth mit mir zu gehen und an einer Stelle zu warten, wo er Dich nicht sehen kann, wo Du aber hören kannst, was er sagt; ich scheue mich nicht, diesen Beweis zu unternehmen, scheust Du Dich davor?«

Der Ton, in dem sie diese Frage that, erweckte, Blanches Zorn. »Wenn ich ihn für schuldig hielt« erwiderte sie entschlossen, »so würde ich nicht den Muth haben, ich halte ihn aber für unschuldig. Gehen Sie voran, Lady Lundie, ich folge Ihnen.«

Sie verließen Blanches Zimmer und gingen in die Vorhalle hinunter, wo Lady Lundie stehen blieb, um nach dem Eisenbahn-Fahrplan,, der neben der Hausthür hing, zu sehen. »Um ein Viertel vor zwölf Uhr geht ein Zug nach London,« sagte sie, »Wie lange braucht man um nach der Station zu kommen?«

»Warum fragen Sie das?«

»Das wirst Du später erfahren, beantworte mir meine Frage.«

»Man braucht zwanzig Minuten, um nach der Station zu gehen.«

Lady Lundie sah nach ihrer Uhr. »Wir haben gerade noch Zeit!«

»Zeit für was?«

»Komm’ mit mir in den Garten»Mit diesen Worten ging sie voran.

Das Rauchzimmer bildete ein längliches Viereck und war in einem rechten Winkel an die Rückseite des Hauses angebaut, mit einem in den Garten blickenden Bogenfenster am andern Ende. Bevor Lady Lundie um die Ecke bog und sich den Blicken des am Fenster Sitzenden darbot, sah sie sich um und gab Blanche ein Zeichen, an der Ecke der Mauer zu warten. Blanche blieb stehen. Im nächsten Augenblick hörte sie die folgende, am offenen Fenster geführte Unterhaltung. Arnold sprach zuerst.

»Sieh’ da, Lady Lundie? Wir hatten Sie nicht vor dem zweiten Frühstück erwartet!«

Lady Lundie war um eine Antwort nicht verlegen. »Es war mir nicht möglich, London früher zu verlassen, als ich glaubte; bitte lassen Sie Ihre Cigarre nicht ausgehen! O, bleiben Sie ruhig sitzen, ich komme nicht hinein.« Nun folgten sich Frage und Antwort rasch Schlag aus Schlag, ohne daß bei der großen Ruhe der Luft Blanche ein einziges Wort entgangen wäre.

Arnold fing wieder an. »Haben Sie Blanche schon gesehen?«

»Blanche macht sich fertig, ein wenig mit mir spazieren zu gehen. Ich habe viel mit ihr zu reden, aber ehe ich fortgehe, habe ich auch Ihnen etwas zu sagen.«

»Etwas Wichtiges?«

»Seht Wichtiges!«

»Betrifft es mich?«

»Allerdings! Ich weiß, wohin Sie an jenem Abend gegangen sind, nach Craig-Fernie!«

»Guter Gott, woher wissen Sie das?«

»Ich weiß, mit wem Sie da zusammengetroffen sind: mit Miß Silvester! Ich weiß, was man von Ihnen und ihr sagt, Sie seien Mann und Weib.«

»Still, sprechen Sie nicht so laut, es könnte Sie Jemand hören.«

»Was wäre denn daran gelegen; ich bin die einzige Person, vor der Sie die Sache geheim gehalten haben, hier wissen sie es ja Alle!«

»Durchaus nicht, Blanche weiß nichts davon.«

»Was? Weder Sie noch Sir Patrick haben Blanche von der Situation gesagt, in der Sie sich befinden?«

»Nein, Sir Patrick hatte es mir überlassen; ich habe es noch nicht über mich gewinnen können, das zu thun; reden Sie kein Wort davon, ich bitte Sie dringend, ich weiß nicht, wie Blanche die Sache aufnehmen würde und möchte warten, bis Sir Patrick sie mit ihrer Freundin, die morgen in London eintrifft, zusammenbringt; ihre Freundin wird ihr die Sache besser mittheilen können als ich. Das halte ich für das Richtigste und Sir Patrick stimmt mir bei. Sie wollen doch noch nicht fortgehen?«

Blanche würde mich hier aussuchen, wenn ich länger wartete.«

»Ein Wort, ich möchte wissen ——«

»Das sollen Sie später am Tage erfahren.«

Lady Lundie bog wieder um die Ecke. Die nun gesprochenen Worte wurden geflüstert »Bist Du jetzt überzeugt Blanche?«

»Haben Sie Erbarmen, Lady Lundie, und bringen Sie mich aus diesem Hause weg.«

»Mein liebes Kind, zu welchem andern Zweck hätte ich denn nach dem Fahrplan in der Vorhalle gesehen!«



Kapiteltrenner


Siebenundvierzigstes Kapitel - Die Explosion

Arnold war weit entfernt, sich ruhig zu fühlen, als er sich im Rauchzimmer wieder allein befand. Nachdem er eine Weile mit dem vergeblichen Versuch zugebracht hatte, die Quelle zu errathen, aus welcher Lady Lundie ihre Auskunft geschöpft hatte, setzte er den Hut auf und schlug die Richtung nach Blanche’s Lieblings-Spaziergang in Ham-Farm ein. Ohne gerade Lady Lundie’s Verschwiegenheit zu mißtrauen schien es ihm doch räthlich, sich seiner Schwiegermutter, anzuschließen. Wenn er sich als Dritter zu ihnen gesellte, konnte er vielleicht verhindern, daß die Unterhaltung einen gefährlich vertraulichen Character annahm; aber vergebens suchte er die Damen, sie hatten offenbar nicht die Richtung eingeschlagen, die er vermuhete. Er ging wieder in’s Rauchzimmer und versuchte es, so gut es gehen wollte, die Ereignisse ruhig abzuwarten.

In dieser Situation erinnerte er sich, während er noch an Lady Lundie dachte, an eine kurze Unterhaltung, die er Tags zuvor mit Sir Patrick gehabt hatte. Sir Patrick hatte seine Ueberzeugung ausgesprochen, daß die Reise seiner Schwägerin einen andern, als den von ihr angegebenen Zweck habe.

»Ich bin durchaus nicht sicher, Arnold«, hatte er gesagt, »daß ich recht gethan habe, ihren Brief unbeantwortet zu lassen und ich bin sehr geneigt zu glauben, daß es das Richtigste sein wird, sie in’s Vertrauen zu ziehen, wenn sie morgen herkommt. Wir können nichts für die Situation, in der wir uns befinden; es war unmöglich, so lange Sie Ihre Frau nicht in’s Vertrauen gezogen hatten, Blanche zu verhindern, ihren unglücklichen Brief an Lady Lundie zu schreiben und selbst wenn wir sie daran verhindert hätten, so würde sie auf andere Weise von Ihrer Rückkehr nach England gehört haben. Ich zweifle bis jetzt nicht an der Richtigkeit meines Verfahrens»und daß es zweckmäßig war, sie im Dunkeln zu halten, um sie zu verhindern, sich in Ihre Angelegenheit zu mischen, bis ich die Sache in Ordnung gebracht habe; aber sie kann durch irgend einen unglücklichen Umstand selbst hinter die Wahrheit kommen und in dem Falle fürchte ich sehr den Einfluß den sie auf Blanche’s Gemüth üben könnte.« —— Das waren Sir Patricks Worte gewesen und was war an dem Tage, nachdem er diese Worte gesagt, geschehen? Lady Lundie hatte die Wahrheit entdeckt und sie war in diesem Augenblick er wußte nicht wo, allein mit Blanche.

Arnold setzte seinen Hut wieder auf und ging abermals in den Garten, um die Damen in einer anderen Richtung zu suchen; aber die zweite Expedition erwies sich ebenso erfolglos, wie die vorige. Nichts war von Lady Lundie und Blanche zu sehen und zu hören. Arnold’s Uhr sagte ihm, daß die Zeit nicht fern sei, wo Sir Patrick zurück erwartet werden könne. Aller Wahrscheinlichkeit nach waren die Damen während er sie suchte, auf einem anderen Wege nach Hause zurückgekehrt. Er betrat die Zimmer zur ebenen Erde, eines nach dem andern, aber sie waren alle leer. Er ging hinauf und klopfte an Blanche’s Thür Es erfolgte keine Antwort. Er öffnete die Thür und blickte hinein; das Zimmer war leer, wie die Zimmer unten, aber dicht an der Thür wurde sein Blick durch ein auf dem Teppich liegendes Billet angezogen. Er nahm es aus und sah, daß es von der Hand seiner Frau an ihn adressirt sei; er öffnete es. Es lautete ohne alle Anrede, wie folgt:

»Ich weiß das abscheuliche Geheimniß, das Du und mein Onkel vor mir verborgen gehalten habt. Ich kenne Deine und ihre Infamie und die Lage, in der ich mich Dank Dir und ihr jetzt befinde. Vorwürfe würden einem Manne wie Dir gegenüber verlorene Worte sein. Der Zweck dieser Zeilen ist nur, Dir zu sagen, daß ich mich unter dem Schutze meiner Stiefmutter nach London begeben habe. Es wäre ein vergebliches Bemühen, mir zu folgen; Andere werden es festzustellen wissen, ob die Heiraths-Ceremonie, die Du mit mir vollzogen hast, für Dich bindend ist oder nicht. Ich für meine Person weiß schon genug. Ich bin fortgegangen, um nicht wiederzukommen und Dich nie wieder mein Angesicht sehen zu lassen. Blanche.«

In höchster Eile stürzte Arnold die Treppe hinab, nur von dem einen Gedanken erfüllt, seiner Frau augenblicklich zu folgen, als er auf Sir Patrick stieß, der mit einem offenen Brief in der Hand an einen Tisch in der Vorhalle, auf welchen von Besuchern abgegebene Karten und Billets gelegt zu werden pflegten, gelehnt stand. Sir Patrick begriff sofort, was geschehen war, schlang einen seiner Arme um Arnold und hielt ihn an der Hausthür zurück. »Sie sind ein Mann,« sagte er im festen Ton, »tragen Sie es wie ein Mann.«

Arnold’s Kopf sank auf die Schulter seines gütigen alten Freundes. Er brach in Thränen aus.

Sir Patrick versuchte es nicht, dem natürlichen Ausbruch des Schmerzes Einhalt zu thun. In diesem Augenblick war Schweigen Erbarmen. Er sagte nichts. Der Brief, den er eben gelesen, war selbstverständlich von Lady Lundie; er ließ ihn auf den Boden fallen.

Arnold erhob seinen Kopf wieder und trocknete seine Thränen.

»Ich schäme mich«, sagte er, »lassen Sie mich gehen.«

»Sie haben Unrecht, mein lieber Freund«, erwiderte Sir Patrick, »doppelt Unrecht, solcher Thränen braucht sich Niemand zu schämen und Sie gewinnen nichts, wenn Sie mich verlassen.

»Ich muß und will sie sehen.«

»Lesen Sie das«, sagte Sir Patrick, indem er auf den am Boden liegenden Brief wies. »Ihre Frau sehen? Ihre Frau ist bei dem Weibe, das diese Zeilen geschrieben hat. Lesen Sie!«

Arnold las: »Wenn Sie mich mit Ihrem Vertrauen beehrt hätten, so würde ich mich glücklich geschätzt haben, Sie um Rath zu fragen, bevor ich einschritt, um Blanche aus der Lage, in die Sie sie gebracht haben, zu befreien. Wie die Dinge jetzt stehen, befindet sich das Kind Ihres verstorbenen Bruders unter meinem Schutz in meinem Hause in London. Wenn Sie es versuchen wollen, Ihre Autorität geltend zu machen, so müssen Sie es mit Gewalt thun, ich werde nur der Gewalt weichen. Sollte Mr. Brinkworth es versuchen wollen, seine Autorität geltend zu machen so müßte er zuvor eine Anerkennung seines vermeintlichen Rechts im Polizeigericht erwirken.

Ihre ganz ergebene
Juliane Lundie.«

Arnold’s Entschluß wurde selbst durch diesen Brief nicht erschüttert. »Was kümmert es mich,« brach er leidenschaftlich aus, ob ich von der Polizei auf die Straße geschleppt werde oder nicht, ich will mein Weib sehen, ich will mich von dem fürchterlichen Verdacht, den sie gegen mich hegt, reinigen. Sie haben mir Ihren Brief gezeigt, jetzt lesen Sie auch den meinigen.«

Sir Patricks klarer Verstand sah die wilden Worte, die Blanche geschrieben hatte, alsbald in ihrem wahren Licht. »Glauben Sie, daß Ihre Frau für diesen Brief verantwortlich ist?« fragte er. »Ich höre ihre Stiefmutter in jeder Zeile. Sie würden etwas Ihrer Unwürdiges thun, wenn Sie sich dagegen ernstlich vertheidigen wollten. Begreifen Sie das nicht? Sie beharren bei Ihrer Auffassung? Nun, so schreiben Sie! Sie können nicht zu ihr gelangen, möglicher Weise findet ein Brief von Ihnen den Weg zu ihr. Wenn Sie dieses Haus verlassen, so müssen Sie es in meiner Gesellschaft verlassen. Ich habe Ihnen meinerseits schon eine Concession gemacht, indem ich Ihnen erlaube zu schreiben; ich bestehe darauf, daß Sie mir Ihrerseits auch eine Concession machen. Kommen Sie mit mir in die Bibliothek, ich stehe Ihnen dafür, daß ich die Sache zwischen Ihnen und Blanche in Ordnung bringen werde, wenn Sie Ihre Interessen in meine Hände legen. Wollen Sie mir vertrauen?«

Arnold gab nach. Sie gingen zusammen in die Bibliothek.

Sir Patrick wies auf den Schreibtisch hin. »Erleichtern Sie Ihr Gemüth da,« sagte er, »und lassen Sie mich Sie als einen verständigen Menschen wieder finden, wenn ich zurückkomme.«

Als er in die Bibliothek zurückkam, war der Brief geschrieben und Arnold’s Gemüth war für den Augenblick ein wenig erleichtert.

»Ich werde Ihren Brief selbst an Blanche bringen,« sagte Sir Patrick, »und zwar mit dem Zuge, der in einer halben Stunde nach London abgehen wird.«

»Darf ich dann mit Ihnen gehen?«

»Heute nicht, ich bin bis zum Mittagessen zurück, Sie sollen Alles von mir erfahren und Sie sollen mich morgen nach London begleiten, wenn ich es nothwendig finde einen längeren Aufenthalt dort zu nehmen, bis dahin werden Sie nach dem furchtbaren Schlag, der Sie getroffen hat, gut thun, sich still zu verhalten; beruhigen Sie sich bei meiner Versicherung, daß Blanche Ihren Brief bekommen soll, soweit werde ich meine Autorität gegen ihre Stiefmutter, wenn dieselbe sich widersetzen sollte, rücksichtslos geltend zu machen wissen. Der Respect, den ich vor dem andern Geschlechte habe, geht nur soweit, wie das Geschlecht diesen Respect verdient und erstreckt sich nicht auf Lady Lundie. Es giebt keinen Vorteil den ein Mann gegen eine Frau geltend machen kann, dessen ich mich nicht nöthigenfalls gegen meine Schwägerin bedienen werde.«

Mit diesen Worten reichte er Arnold die Hand und ging nach der Station.

Um sieben Uhr abends stand das Mittagessen auf dem Tisch und um sieben Uhr kam Sir Patrick in so vollendeter Toilette wie immer und so ruhig, als ob nichts vorgefallen wäre, zum Mittagessen herunter.

»Sie hat Ihren Brief bekommen«, flüsterte er Arnold zu, während er seinen Arm nahm und ihn in’s Eßzimmer führte.

»Hat sie Ihnen etwas gesagt?«

»Kein Wort.«

»Wie sah sie aus?«

»Wie sie aussehen mußte, traurig über das, was sie gethan hat.«

Das Mittagessen nahm seinen Anfang. Selbstverständlich mußte die Unterhaltung über Sir Patrick’s Expedition stocken, so lange die Diener im Zimmer waren, um in jeder Pause zwischen zwei Gängen regelmäßig von Arnold wieder aufgenommen zu werden. Er fing an, als die Suppe abgetragen war. »Ich gestehe, daß ich mir Hoffnung gemacht hatte, Blanche mit Ihnen zurückkommen zu sehen«, sagte er in traurigem Tone.

»Mit anderen Worten«, sagte Sir Patrick, »Sie haben den angeborenen Eigensinn des anderen Geschlechts vergessen. Blanche fängt an zu fühlen, daß sie Unrecht gethan hat und was ist die nothwendige Folge davon? Sie beharrt dabei Unrecht zu thun. Lassen Sie sie in Ruhe und lassen Sie den Brief seine Wirkung üben. Die ernsten Schwierigkeiten auf unserem Wege rühren nicht von Blanche her, lassen Sie sich dass gesagt sein.«

Ein Fischgericht erschien und Arnold mußte schweigen, bis sich wieder mit der nächsten Pause eine neue Gelegenheit für ihn darbot, das Wort zu ergreifen. »Was sind denn unsere Schwierigkeiten?« fragte er.

»Der Schwierigkeiten sind verschiedene für mich und für Sie«, antwortete Sir Patrick »Meine Schwierigkeit ist, daß ich meine Autorität als Vormund nicht geltend machen kann, wenn ich davon ausgehe, daß meine Nichte eine verheirathete Frau ist. Ihre Schwierigkeit ist, daß Sie Ihre Autorität als Gatte nicht geltend machen können, bis es klar bewiesen ist, daß Sie und Miß Silvester nicht Mann und Frau sind. Lady Lundie wußte sehr gut, daß sie uns in diese Position versetzen würde, als sie Blanche von hier fortbrachte. Sie hat Mrs. Inchbare verhört, sie hat Ihrem Verwalter wegen des Datums Ihrer Ankunft auf Ihrem Gute geschrieben, sie hat Alles gethan, Alles überlegt und Alles in Rechnung gebracht, —— nur nicht meinen unerschütterlichen Gleichmuth. Der einzige Fehler, den sie gemacht hat, ist, daß sie geglaubt hat, mich aus der Fassung bringen zu können. Aber nein, mein lieber Junge, meine Trumpfkarte ist meine Gemüthsruhe und diese Trumpfkarte halte ich fest in meiner Hand.«

Der nächste Gang erschien und die Unterhaltung wurde wieder unterbrochen. Sir Patrick ließ sich seinen Hammelbraten vortrefflich schmecken und erging sich in einer langen und interessanten Erzählung der Geschichte eines alten, von ihm selbst importirten weißen Burgunders. Aber Arnold nahm ebenso entschlossen, sobald der Hammelbraten abgetragen war, die Erörterung seiner Angelegenheit wieder auf.

»Der Fall scheint hoffnungslos zu sein.«

»Keine verbrauchten Redensarten, wenn ich bitten darf«, erwiderte Sir Patrick.

»Um’s Himmels Willen Sir Patrick, denken Sie an meine Lage und sagen Sie mir was Sie zu thun beabsichtigen.«

»Ich beabsichtige Sie morgen mit mir nach London zu nehmen, unter der Bedingung, daß Sie mir auf Ihr Ehrenwort versprechen, keinen Versuch zu machen, Ihre Frau vor dem Abend zu sehen.«

»Soll ich sie dann sehen.«

»Wenn Sie mir Ihr Wort geben.«

»Ich gebe es Ihnen!«

Der nächste Gang wurde aufgetragen. Sir Patrick erörterte die Frage, ob Rebhühner eigentlich eßbare Vögel seien. »Nach meiner Meinung werden die Rebhühner sehr überschätzt. Wir haben hier zu Lande die Leidenschaft, sie zu schießen und in Folge dessen auch die Leidenschaft, sie zu essen. Aber eigentlich sind Rebhühner nur eine gute Unterlage für Trüffelsauce, weiter nichts; aber nein, um ihnen volle Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, muß ich noch hinzufügen, daß Rebhühner einen ehrenvollen Antheil an dem berühmten französischen Recept für die Zubereitung der Olive haben. Kennen Sie das Recept?«

Die Rebhühner und das Compot wurden abgetragen.

Arnold ließ sich seine Gelegenheit nicht entgehen. »Was wollen wir morgen in London thun?« fragte er.

»Morgen«, erwiderte Sir Patrick, »ist ein denkwürdiger Tag in unserm Kalender, morgen ist Dienstag, der Tag, an dem ich Miß Silvester in London sprechen soll.«

Arnold setzte das Glas Wein, welches er eben im Begriff war, an die Lippen zu führen, wieder nieder. »Nach dem, was hier vorgefallen ist, kann ich es kaum ertragen, ihren Namen nennen zu hören«, sagte er, »Miß Silvester hat mich von meiner Frau getrennt.«

»Miß Silvester kann das wieder gut machen, Arnold, indem sie Euch wieder zusammenführt.«

»Einstweilen hat sie mich zu Grunde gerichtet.«

»Sie kann Ihre Retterin werden.«

Der Käse kam und Sir Patrick nahm seinen Vortrag über Kochkunst wieder auf. »Kennen Sie das Recept über die Bereitung einer Olive, Arnold?«

»Nein.«

»Was weiß auch die jetzige Generation von solchen Dingen? Sie versteht zu rudern, zu schießen, Cricket zu spielen und zu wetten. Was muß das für eine Generation werden, wenn sie einmal ihre Muskelkraft und ihr Geld verloren hat, das heißt alt geworden sein wird! Aber einerlei, ich werde es nicht mehr erleben. Hören Sie zu, Arnold?«

»Ja, Sir Patrick!«

»Also die Zubereitung einer Olive. Man stecke eine Olive in eine Lerche, die Lerche in eine Wachtel, die Wachtel in einen Kibitz, den Kibitz in ein Rebhuhn, das Rebhuhn in einen Fasan, den Fasan in eine Kalkute. —— Gut. Man brate das Ganze ein wenig an, schmore es dann vorsichtig so lange, bis alles durch und durch bis zu der Olive gar ist, dann öffne man das Fenster, werfe die Kalkute, den Fusan, das Rebhuhn, den Kibitz, die Wachtel und die Lerche hinaus und —— esse die Olive! Das Gericht ist zwar etwas theuer, aber wie uns die zuverlässigsten Autoritäten versichern, des Opfers wohl Werth, die Quintessenz des Aromas von sechs Vögeln in einer Olive concentrirt, eine große Idee! Trinken Sie doch noch ein Glas von dem weißen Burgunder, lieber Arnold!«

Endlich brauchte Arnold, nachdem das Dessert aufgetragen war, keine weitere Störung durch die Diener zu befürchten.

»Ich habe nun lange genug an mich gehalten, Sir Patrick«, sagte er, »machen Sie das Maaß Ihrer Güte gegen mich voll, indem Sie mir sagen, wie es bei Lady Lundie zuging.«

Es war ein kühler Abend; ein helles Holzfeuer brannte im Kamin. Sir Patrick rückte seinen Stuhl vor das Kamin.

»Wie es bei Lady Lundie zuging«, sagte er, »das will ich Ihnen sagen. Für’s erste fand ich Gesellschaft bei Lady Lundie, zwei mir völlig fremde Personen: Capitain Newenden und seine Nichte Mrs. Glenarm. Lady Lundie erbot sich, mit mir ein anderes Zimmer aufzusuchen; die beiden Fremden erboten sich, fortzugehen. Ich lehnte beide Anerbieten ab. Erste Niederlage Lady Lundie’s! Sie müssen wissen, lieber Arnold, daß sie ihren ganzen Plan auf die Annahme gebaut hat, daß wir die Oeffentlichkeit scheuen werden. Ich zeigte ihr aber gleich von vornherein, daß wir ganz so bereit seien, wie sie, uns dem Urtheil der öffentlichen Meinung zu unterwerfen. Ich acceptire, sagte ich, jederzeit, was die Franzosen ein fait accompli nennen. Sie haben die Dinge zu einer Krisis gebracht, Lady Lundie So wollen wir es dabei lassen. »Ich habe zunächst meiner Nichte, in Ihrer Gegenwart, wenn Sie es wünschest, etwas zu sagen, und dann, ohne dabei Ihre Gäste im mindesten stören zu wollen, ein Wort mit Ihnen zu reden. Die beiden Fremden setzten sich, beide natürlich von Neugierde verzehrt, wieder nieder. Konnte Lady Lundie mir schicklicher Weise Angesichts zweier Zeugen eine Besprechung mit meiner Nichte versagen? Unmöglich. Ich sprach Blanche, natürlich in Lady Lundie’s Gegenwart, in dem anstoßenden Wohnzimmer. Ich gab ihr Ihren Brief. Ich legte ein gutes Wort für Sie ein; ich sah, daß ihr die Sache leid that, obgleich sie es nicht eingestehen wollte, und das war mir genug. Wir kehrten in das vordere Wohnzimmer zurück. Ich hatte noch keine fünf Worte über unsere Angelegenheit gesprochen, als ich zu meinem Erstaunen und großem Vergnügen inne wurde, daß Capitan Newenden’s Gegenwart durch dieselbe Angelegenheit, Ihr Verhältniß zu Miß Silvester, veranlaßt war. Im Interesse meiner Nichte lag es mir ob, Ihre Verheirathung mit jener Dame zu leugnen. Ihm dagegen lag es im Interesse seiner Nichte ob, diese Verheirathung als eine Thatsache hinzustellen. Zu dem unaussprechlichen Mißvergnügen der beiden Frauen, einigten wir uns auf der Stelle in der freundschaftlichsten Weise über die Behandlung der Angelegenheit. »Es freut mich ungemein, Sie zu treffen, Capitain Newenden.« —— »Es ist mir eine große Ehre, Ihre Bekanntschaft zu machen, Sir Patrick.« —— »Ich glaube, wir können die Sache in zwei Minuten abmachen.« —— »Ganz meine Meinung!« —— »Präcisiren Sie gefälligst Ihr Verhältniß zu der Angelegenheit, Capitan Newenden.« —— »Mit dem größten Vergnügen. Meine Nichte hier, Mrs. Glenarm hat sich mit Mr. Geoffrey Delamayn verlobt. Das wäre sehr einfach, wenn sich nicht ein Hinderniß in Gestalt einer Dame in den Weg gestellt hätte. Sie verstehen mich!« ——

»Vollkommen, Capitain Newenden; wenn es nicht ein zu großer Verlust für die englische Flotte gewesen wäre, möchte man wünschen, daß Sie Advokat geworden wären. Bitte, fahren Sie fort.«

»Sie sind zu gütig, Sir Patrick. Ich nehme wieder auf. Mr. Delamayn behauptet, daß diese im Hintergrunde stehende Person keinen Anspruch an ihn habe und unterstützt diese Behauptung durch die Erklärung, daß sie bereits mit Mr. Arnold Brinkworth verheirathet sei. Lady Lundie und meine Nichte versichern mich, auf Aussagen hin, die sie für ausreichend halten, daß diese Behauptung wahr sei. Ich halte die Aussagen nicht für ausreichend. Ich hoffe, Sir Patrick, ich mache auf Sie nicht den Eindruck eines besonders eigensinnigen Menschen.«

»Mein verehrter Herr, Sie erfüllen mich mit Bewunderung für Ihre Fähigkeit, Zeugenaussagen zu sichten! Darf ich nun fragen, welches Verfahren Sie einzuschlagen gedenken?«

»Eben wollte ich darauf kommen, Sir Patrick! Mein Verfahren wird folgendes sein: Ich weigere mich, die Verlobung meiner Nichte mit Mr. Delamayn zu sanctioniren, bis Mr. Delamayn einen genügenden Beweis seiner Angabe in Betreff der Heirath der Dame durch Zeugen erbracht haben wird. Er verweist mich auf zwei Zeugen, lehnt es aber gleichzeitig ab, selbst für sich in der Sache zu handeln und zwar aus dem Grunde, weil er damit beschäftigt ist, sich für einen Wettlauf trainiren zu lassen. Ich gebe zu, daß das ein Hinderniß für ihn ist und erkläre mich bereit, die beiden Zeugen selbst nach London zu schaffen. Mit der letzten Post habe ich an meine Advocaten in Perth geschrieben und dieselben beauftragt, die Zeugen aufzusuchen, ihnen für Mr. Delamayn’s Rechnung die erforderliche Vergütung anzubieten und sie bis Ende der Woche hierher zu befördern. Der Wettlauf findet nächsten Donnerstag statt. Nachher wird Mr. Delamayn über seine Zeit verfügen und seine Behauptung durch seine eigenen Zeugen unterstützen können. Was meinen Sie, Sir Patrich zu einer am nächsten Sonnabend mit Lady Lundie’s Erlaubniß in diesem Zimmer zu veranstaltenden Zusammenkunft?«

»Da haben Sie das Wesentliche von Capitain Newenden’s Angaben. Er ist so alt wie ich und macht eine Toilette die ihm das Aussehen eines Dreißigjährigen giebt; aber er ist bei alledem ein liebenswürdiger Mensch. Meine Schwägerin war wie vom Schlage gerührt, als ich die Proposition, ohne mich einen Augenblick zu besinnen, annahm. Mrs. Glenarm und Lady Lundie sahen einander in stummem Staunen an. Hier handelte es sich um eine Streitfrage, über welche zwei Frauen sich auf Tod und Leben gezankt haben würden; und zwei Männer einigten sich über dieselbe in der denkbar freundschaftlichsten Weise. Ich wollte, Sie hätten Lady Lundie’s Gesicht sehen können, als ich mich Capitain Newenden zum innigsten Dank dafür verpflichtet erklärte, daß er jede längere Zusammenkunft mit meiner Schwägerin überflüssig gemacht habe. Dank Capitain Newenden sagte ich in dem herzlichsten Tone zu ihr, brauchen wir durchaus nichts weiter mit einander zu erörtern. Ich werde noch den nächsten Zug abfassen und Arnold Brinkworth beruhigen können. Um aber ernsthaft wieder auf unsere Angelegenheit zurückzukommen. ich habe mich verpflichtet, Sie am nächsten Sonnabend in Gegenwart aller betheiligten Personen, Ihre Frau mit einbegriffen, zu präsentiren. Vor den Anderen nahm ich die Sache sehr kühl. Aber Ihnen gegenüber fühle ich mich zu der Erklärung verpflichtet, daß es angesichts unserer jetzigen Situation durchaus nicht leicht vorauszusagen ist, was das Ergebniß der am nächsten Sonnabend vorzunehmenden Untersuchung sein wird. Alles hängt von dem Erfolg meiner morgen stattfindenden Zusammenkunft mit Miß Silvester ab. Es ist keine Uebertreibung, Arnold, wenn ich sage, daß Ihr Schicksal in ihrer Hand ruht.«

»Wollte Gott«, erwiderte Arnold, »ich hätte sie nie gesehen!«

»Sie wenden sich nicht an die richtige Adresse«, entgegnete Sir Patrick; »wollte Gott, Sie hätten Geoffrey Delamayn nie gesehen!«

Arnold ließ den Kopf hängen. Sir Patricks scharfe Zunge hatte ihn wieder einmal den Kürzeren ziehen lassen.



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